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Trans*-Comingouts in Beziehungen: Tipps für Partner*innen

Der engsten Bezugsperson zu eröffnen, dass man trans* ist, fällt den wenigsten leicht. Es als Partner*in zu hören, auch nicht.

 

Zu erfahren, dass der Mann oder die Frau, den oder die Sie vielleicht am besten zu kennen glaubten, gar kein Mann (gar keine Frau) ist, kann Ihre Welt auf den Kopf und die Beziehung in Frage stellen. 

Verschiedene Perspektiven, gleiche Berechtigung

Gerade wer mit einer Person schon lange zusammengelebt hat, kann deren Comingout als verletzend oder gar als Verrat empfinden und Gefühle von Wut oder Enttäuschung entwickeln. Das ist verständlich. Suchen Sie sich dafür den Raum und die Austauschmöglichkeiten, die Sie brauchen.

Vielleicht gelingt Ihnen mit der Zeit ein Perspektivwechsel: Manche trans* Menschen trennen sich vor ihrer Transition, da sie sich unsicher sind, wie ihr*e Partner*in auf diese gravierende Veränderung reagieren würde. Zeigen beide den Mut zum Gespräch, stellt dies einen großen Vertrauensbeweis dar.

Wichtig: Es gibt in der Liebesbeziehung zwischen einer cis Person und einer Person, die sich gerade als trans* geoutet hat, keine*n „Täter*in“ und kein „Opfer“ – also auch nichts „wiedergutzumachen“.

Gut durch eine Transition kommen

Eine Transition kann viel Raum in der Partnerschaft und im Alltag einnehmen. Niemand trägt dafür die „Schuld“. Manche Partner*innen erleben eine Trauer um den Menschen, den sie kannten – insbesondere, wenn sie „die neue Person“ noch nicht gut sehen können. Diese Trauer verdient Raum – genau wie die, die Ihr*e Partner*in möglicherweise um „verlorene“ Jahre empfindet. Diese Zeit und den Raum können Sie auch nutzen, um auf Ihre Bedürfnisse zu achten.

Wir und die anderen

Transfeindliche Diskriminierung trifft nicht nur trans* Menschen selbst, sondern auch deren Angehörige und Partner*innen – seien es abfällige Blicke auf der Straße, grenzüberschreitende Fragen von Verwandten oder kraftraubende bürokratische Auseinandersetzungen. In spezialisierten Beratungsstellen, Angehörigengruppen oder bei Aktivitäten, die Sie auftanken lassen, können Sie sich die Unterstützung holen, die Sie beide brauchen. Möglicherweise finden Sie auch hier ein passendes Hilfsangebot: https://www.regenbogenportal.de/angebote?angebot=alle. Dann wird es leichter, Feindseligkeit oder Ablehnung, die Ihnen beiden widerfahren können, nicht gegeneinander zu richten, sondern miteinander solidarisch zu sein. 

Vielleicht haben Sie sich bisher als schwulheterosexuell oder lesbisch verstanden und fragen sich, ob das nicht mehr gilt, wenn Ihr*e Partner*in ein anderes Geschlecht hat als zunächst angenommen. Ob sich Ihr Blick auf die eigene sexuelle Orientierung oder Identität ändert, erweitert oder einfach gleich bleibt – was und wer Sie sind, bestimmen allein Sie selbst. Sie können als heterosexueller Mann einen nicht-binären Menschen lieben oder als Lesbe mit einem Mann zusammen sein – auch wenn dies dem gängigen Verständnis von sexueller Orientierung vielleicht nicht entspricht. 

Online gibt es viele Blogs und Erfahrungsberichte von Trans*- und Cis-Paaren, die Ermutigendes zu erzählen haben – auch das kann Sie beide stärken.

In Kontakt bleiben – ein Paar bleiben?

Während viele Paare über eine Transition hinweg zusammenbleiben, entscheiden andere, dass eine respektvolle Trennung der bessere Weg ist. Oder sie entdecken neue Formen des Miteinanders – schließlich haben sie sich einmal füreinander entschieden. Oder die Verbindung ist ihnen aufgrund gemeinsamer Kinder wichtig. Auch für diese Fragen bieten Beratungsstellen Unterstützung.