Pan, poly – und warum überhaupt einordnen? Vielfalt von Labels
Lsbtiq* Menschen verbindet, dass sie alle von Diskriminierung betroffen sind, weil sie den gesellschaftlichen Normen zu Geschlecht, Begehren und/oder Beziehungen nicht entsprechen. Die Allianz von LSBTIQ* ist nach und nach gewachsen – beispielsweise wurden die Buchstaben „T“ (für transgeschlechtlich oder trans*), „I“ (für intergeschlechtlich oder inter*) und „Q“ (für queer) erst später zum Kürzel hinzugefügt.
Es gibt noch weitere Menschen, deren Erfahrungen und Communitys sich mit jenen von LSBTIQ* überschneiden. Das sind zum Beispiel Menschen, die pansexuell (pan), polysexuell oder polyamourös (poly) sind.
Was bedeuten pan- und polysexuell sowie polyamourös?
Zwischen „pansexuell“, „polysexuell“ und auch „bisexuell“ gibt es zwar Überlappungen, aber die Begriffe benennen unterschiedliche sexuelle Orientierungen.
Pansexuelle Menschen fühlen sich zu allen Geschlechtern, oder unabhängig vom Geschlecht, romantisch und/oder sexuell zu Menschen hingezogen. Eine Person, die pan ist, kann sich also in nicht-binäre, genderqueere, weibliche, männliche und alle weiteren Geschlechter verlieben – egal ob trans*, inter* oder cis.
Polysexuelle Menschen hingegen fühlen sich zu mehreren, aber nicht allen, Geschlechtern hingezogen. Welche Geschlechter dies konkret sind, unterscheidet sich individuell.
Der Begriff „poly“ (kurz für „polyamourös“) hingegen bedeutet, dass sich ein Mensch gleichzeitig in mehrere Menschen verlieben kann und/oder – mit dem Wissen und Einverständnis von allen Beteiligten – mehrere romantische und/oder sexuelle Beziehungen gleichzeitig haben kann. Einige sehen Polyamorie als Identität, andere als Lebensweise.
Wieso gibt es so viele verschiedene Identitäten?
Manche Menschen finden Labels für sich selbst unwichtig, einengend oder ausgrenzend. Oder sie wünschen sich eine Welt, in der sexuelle und geschlechtliche Kategorien und Identitäten nicht mehr wichtig sind oder gar nicht mehr existieren, weil alle gleichberechtigt sind.
Für viele Menschen ist es aber wichtig, positive und empowernde Selbstbezeichnungen für ihr eigenes Erleben, Begehren und ihre Identität abseits der Norm zu haben, wie zum Beispiel eben „pan“, „polysexuell“ oder „LSBTIQ*“.
Mithilfe von solchen Labels ist es auch einfacher, andere Menschen, Partner*innen, Orte und Medien zu finden, die interessant und empowernd sind. So können sich Menschen leichter in gleichgesinnten Communitys zusammenschließen, sich austauschen und zusammen für ihre Interessen eintreten.