Wie finde ich gute Ärzt*innen oder Therapeut*innen?
Wer kann mir gute Behandler*innen empfehlen?
Ärzt*innen, Therapeut*innen und Menschen in anderen Heilberufen haben unterschiedlich viel Erfahrung darin, inter* oder trans*, lesbische, schwule, bisexuelle, queere oder HIV-positive Patient*innen zu begleiten. Viele LSBTIQ*-Beratungsstellen und -Organisationen kennen die Versorgungslage in der Region und können auf Anfrage vermitteln. Einen Überblick über Beratungsangebote finden Sie hier: https://www.regenbogenportal.de/angebote?angebot=beratungsangebot.
Wie finde ich heraus, ob ich gut aufgehoben bin?
Um eine*n gute*n Ärzt*in oder Therapeut*in zu erkennen, können Sie sich zum Beispiel folgende Fragen stellen:
- Trauen Sie sich, Dinge, die Ihnen wichtig sind, anzusprechen?
- Werden Name und Pronomen, die Sie angeben, respektiert?
- Behandelt die Person Ihren Körper, Ihre Identität oder Lebensweise als anderen gleichwertig? Warnzeichen können sein:
- Anzeichen von Ekel oder Ablehnung Ihres Körpers;
- Versuche, Sie zu einer heterosexuellen, sexuell enthaltsamen und/oder genderkonformen Lebensweise zu bewegen;
- voyeuristische Fragen;
- ein Leugnen oder Entwerten Ihrer Lebensweise oder Erfahrungen;
- Versuche, Sie als HIV-positiven Menschen von anderen Patient*innen zu isolieren.
- Erkennt sie*er an, dass Ihre sexuelle Orientierung, Ihr Geschlecht oder Ihre Erfahrungen mit Ihrem Körper für Ihr Anliegen oder Ihre Therapie relevant sein können?
Manche LSBTIQ* Menschen empfinden es als hilfreich, im Vorhinein für sich zu klären, was ihnen in einer Behandlung wichtig ist und wo sie zu Kompromissen bereit sind. Oder sie lassen sich von Freund*innen oder Unterstützer*innen zu Terminen begleiten.
Was kann ich tun, wenn ich diskriminiert werde?
Ärzt*innen und Therapeut*innen sind verpflichtet, nach aktuellen wissenschaftlichen Standards zu behandeln und Patient*innen und deren Angehörigen respektvoll gegenüberzutreten. Verstöße gegen die Berufspflichten können Sie der Ärzte- beziehungsweise der Psychotherapeutenkammer des jeweiligen Bundeslandes melden.
Wenn Sie unsicher sind, wie das Verhalten einer Fachperson einzuordnen ist und ob Sie die Behandlung dort fortsetzen sollen, können LSBTIQ*-Beratungsstellen bei der Klärung helfen.