Tipps für intergeschlechtliche Schüler*innen
Wenn dein Körper Anteile von Junge und Mädchen hat, kann Schule stressig sein: Es kann sich anfühlen, als seist du dort die einzige intergeschlechtliche Person. Oder als würdest du einfach nicht mitgedacht. Wir haben Tipps von anderen Inter* zum Thema Schule zusammengestellt.
Viele intergeschlechtliche Schüler*innen merken, dass ihre Schule nicht gut auf sie vorbereitet ist. Aber du hast ein Recht auf Bildung und Schutz vor Diskriminierung wie alle anderen auch!
Warum kommen Leute wie ich in der Schule nicht vor?
Mit sehr vielen Dingen kennen sich Lehrkräfte besser aus als du. Wenn es um die Vielfalt körperlichen Geschlechts geht, kann das anders sein: Vielleicht haben deine Lehrer*innen noch nie davon gehört, dass es mehr als standardmännliche und standardweibliche Körper gibt. Oder sie kennen nur medizinische Begriffe dafür, die ziemlich abschreckend klingen. Vielleicht reagieren sie auch merkwürdig, wenn das Thema zur Sprache kommt. Überhaupt ist von intergeschlechtlichen Körpern in Bio, von Inter*-Geschichten im Literatur-Unterricht oder von der Inter*-Menschenrechtsbewegung in Ethik- oder Politikstunden häufig gar nicht die Rede.
Das heißt nicht, dass mit dir etwas falsch ist. Sondern dass es noch dauert, bis das Wissen über die Vielfalt menschlicher Körper endlich richtig in den Schulen ankommt.
Stressige Situationen und was deine Schule tun kann
Vielleicht wirst du oft gefragt, ob du „ein Mädchen oder ein Junge“ bist. Oder dein Körper ändert sich in der Pubertät plötzlich und du bist darüber selbst verwirrt. Auch wenn es manchmal schwer ist, sich daran zu erinnern: Du bist okay. Gemeine Sprüche sind nicht okay.
Vielleicht möchtest du auch nicht, dass andere wissen, dass du intergeschlechtlich bist. Das ist dein gutes Recht. Auch deine Lehrer*innen müssen mit vertraulichen Informationen verantwortungsvoll umgehen.
Beim Wasserlassen können verschiedene Probleme auftauchen. Zum Beispiel können nicht alle Jungs Pissoirs benutzen. Oder die Jungen- und die Mädchen-Toilette passen beide für dich nicht. Dann muss die Schule eine Lösung finden: Es darf nicht deine Aufgabe sein, ganz normale Bedürfnisse zu verstecken; deine Schule muss sich um sie kümmern.
Das gilt auch für Sport: Viele Jugendliche haben in Duschen und Gemeinschaftsumkleiden Stress, weil der eigene Körper nie perfekt scheint. Vielleicht hast du Sorge, wie die anderen auf deinen Körper reagieren werden. Auch hier ist deine Schule in der Verantwortung, Anfeindungen zu verhindern. Du hast ein Recht, angstfrei am Sportunterricht und an anderen Aktivitäten teilzunehmen.
Vielleicht möchtest du einen anderen Namen verwenden als bisher. Dann können auch Infos aus diesem Text nützlich für dich sein.
Wie du dich stärken kannst
Bei Konflikten in der Schule können Peer-Berater*innen und manchmal auch schulische Antidiskriminierungsbeauftragte nützliche Verbündete sein. Vielen inter* Schüler*innen hilft es auch, andere inter* Jugendliche oder Erwachsene kennenzulernen: zum Beispiel um sich über Sachen auszutauschen, die andere gar nicht verstehen. Kontakte zu Inter*-Organisationen und -Beratungsstellen findest du auf dieser Seite unter „Angebote“.